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Intensive Nähtage

Wenn gute Freundinnen schon zu Hause gemeinsam nähen und beschließen, eine Lernauszeit zu nehmen … (mit Genehmigung meiner beiden Gäste)

Anfang Oktober ’23 kam die Buchungsanfrage und bis zum Antritt Mitte Februar `24 wechselten einige Mails hin und her. Gefragt war, wie die bereits vorhanden Blöcke zu einem Quilt zusammengestellt werden können und welche Stoffe in welcher Menge dazu gekauft werden müssen.

Nichts leichter als das, schließlich heißt eines meiner Lieblingsprogramme EQ8. Ich ließ mir die Bilder von den Blöcken schicken, die ich mit Hilfe meines Grafikprogramms “Gimp” ausschnitt und in das Programm übernahm.

Zum Schluss hatte ich 3 Vorschläge in je 2 Varianten, die ich an meine beiden Gäste geschickt habe. Die waren sehr begeistert, zumal ich auch noch den Stoffbedarf für die erforderlichen Beistoffe beisteuern konnte. Nach einigen Fragerunden hatten wir alle Probleme gelöst und die Freundinnen zogen kurz vor ihrem Urlaub los, um Stoffe einzukaufen.

Und dann fing das Abenteuer an. Ich hatte Beiden vesprochen, dass sie einen halbwegs fertigen Quilt mit nach Hause nehmen werden und in der Zwischenzeit alle notwendigen Schritte lernen werden. Das haben sie nicht so recht geglaubt, aber ich war mir sicher. Mit der Intensität, die dann folgte, hatte ich allerdings nicht gerechnet. Auch nicht damit, dass die Beiden keine Patchworkstoffe verwendet und eingekauft hatten. Weil sie sich nicht sicher waren, ob sie das Vorhaben auch stemmen werden, haben sie günstige Baumwollstoffe verarbeitet. Wir haben das Beste daraus gemacht und ich konnte einige Tipps beisteuern, wie man solche Stoffe stabilisieren kann, um sie trotzdem zu verwenden. Beide hatten sich für die Variante “on Point” mit Sashing Streifen und kleinen Diamanten entschieden (Entwurf 2). Beide wollten ihre Quilts als “Quilt as you go” anfertigen, weil sie fürchteten, dass sie die großen Stoffberge nicht sauber unter die Maschine bringen konnten, um sie im Ganzen zu quilten. Also wurde erklärt, geschnitten und genäht. Auch wie man den Rollschneider richtig verwendet, neue Klingen einsetzt und alle dazugehörigen Themen wurden angeschnitten. Es wurde viel notiert und fotografiert.

Bereits am Abend des sechsten Tages waren alle Blöcke gequiltet und zusammengesetzt. Allerdings waren die Stege hinten nur geheftet. Später, wenn die Beiden wieder zu Hause waren, wollten sie die per Hand annähen. Wie das geht, habe ich natürlich ebenfalls gezeigt und sie konnten die Technik auch üben. Beide entschieden sich dann dafür, keine zusätzliche Einfassung mehr zu nähen, sondern nur noch ein Binding anzubringen. Weil ihnen die 2-farbige Variante gefiel, habe ich ihnen gezeigt, wie man sie anfertigt und an den Quilt näht. Diese Variante erlaubt das Gegennähen auf der Vorderseite mit der Maschine, ohne das Binding zu verunstalten. Für AnfängerInnen ideal, aber auch ich verwende diese Methode immer wieder gerne. Vor allem bei kleineren Teilen wie Kissenbezüge oder MugRugs.

Am 7. Tag wurden beide Quilts soweit fertig und wir hatten Zeit für alle sonstigen Fragen rund um künftige Projekte, Techniken, Möglichkeiten. Wieder wurde viel notiert.

Am 8. Tag war Zeit für eine Auszeit vom Nähen und einen Ausflug in die Region. Schon am Mittwoch Vormittag haben wir uns in der nahen Kreisstadt Höxter in der “Alten Apotheke” mit Frühstück verwöhnen lassen und sind durch die historische Innenstadt gegangen. Bei der Gelegenheit haben wir auch Schloß Corvey einen kurzen Besuch abgestattet. Am Samstag fuhren wir gegen Mittag in das Töpferdorf Fredelsloh und auf dem Weg dort hin durch den Solling – das südliche Ende des Weserberglands. Im Töpferdorf besuchten wir die diversen Töpfereien und wurden bei der Töpferei Greulich auch fündig. Dort kaufe ich seit Jahren alles Tongeschirr. Außerdem statteten wir dem Kaffeelino einen Besuch ab. Dieses kleine Kaffee ist einmalig in unserer Gegend, zu jeder Jahreszeit. Zurück wählte ich eine längere Strecke durch den Solling und das südliche Weserbergland.

Dann brach Tag 9 an und der Abschied nahte mit großen Schritten. Wir hatten eine tolle und sehr intensive Zeit. Frühstück und Abendessen waren ein zusätzliches Highlight an allen Tagen, wofür wir uns Zeit genommen haben. Nähen ist zwar Entspannung pur, aber man braucht auch mal Entspannung von der Entspannung ;-). Die nächste Auszeit, diesmal für ein, um einen Tag verlängertes, Wochenende, haben wir bereits besprochen. Das angestrebte Ziel dafür ist ein Attic Window. Es bleibt also spannend und ich freue mich schon darauf.

Gisie und ihr erster Quilt

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